Über Synapsen

Synapsen ist ein seit 1996 entwickelter digitaler Zettelkasten. Das Programm ist in Java geschrieben.

Synapsen ist ein digitaler Zettelkasten, d.h. ein bewährtes Speichermedium auf Basis einer elektronischen Lite­ra­tur­da­ten­bank, das Biblio­gra­phien zu ver­arbei­ten erlaubt. Doch ent­ge­gen her­kömm­li­cher Lite­ra­tur­ver­wal­tungs­soft­ware bietet Synapsen einen entschei­denden Vor­teil: anhand eingegebener Schlag­wor­te vernetzt das Pro­gramm ein­zel­ne Zettel automatisch und stellt somit bisweilen ver­ges­se­ne, aber auch gänzlich ungeahnte Ver­bin­dun­gen und Zusammenhänge zwischen den Einträgen her. Synapsen ist daher nicht nur eine elektronische Li­te­ra­tur­ver­wal­tung, sondern vielmehr noch ein Schreibgehilfe beim Verfassen wis­sen­schaft­li­cher Texte, der in ständiger Kommunikation mit dem Autor ebenso Argumentationen zu soufflieren in der Lage ist wie er beim Auffinden von Ideen Hilfe leistet. Dieses Prinzip kollaborativer Autorschaft ist nicht ganz neu. Zu seinen berühmtesten Protagonisten zählen u.a. Johann Jacob Moser, Niklas Luhmann, Arno Schmidt, Hans Blumenberg.

»Habe ich schon mal irgendwo gelesen. Wo stand das noch?« ist die vertraute, stets wiederkehrende Frage eines jeden Lesers, an der synapsen seinen Ausgang nimmt. Nicht nur Forschende und Studierende der vornehmlich auf Texten basierten Wissenschaften kennen das ebenso zentrale wie klassische Problem, gegen welches ein Zettelkasten antritt: die Vergeßlichkeit.

Wie läßt sich das im Rahmen von (text-)wissenschaftlicher Arbeit versammelte Wissen in intelligente Strukturen überführen, so daß es auch noch nach vielen Jahren schnell und ohne Mühe abrufbar bleibt?

Synapsen ist eine Literaturverwaltung, die sich von den handelsüblichen Programmen in spezifischer Weise unterscheidet. Denn über die sture Verwaltung von bibliographischen Daten hinaus bietet Synapsen eine In­for­ma­tions­archi­tek­tur, die dem Zettelkasten in spezifischer Weise selbst die Rolle eines Autors zuschreibt. Jeder Datensatz, der die bibliographischen Daten eines Textes ebenso erfaßt wie einen mitunter sehr umfangreichen Lektürebericht, wird durch eine Liste von Schlagworten charakterisiert. Jeder Zettel schreibt sich automatisch in ein Netzwerk des persönlichen Wissens ein. Der Zettelkasten liefert auf diese Weise überraschende Verbindungen und assoziiert neue Argumentationslinien über Begriffe und die dazugehörigen Texte/Stellen, die vom Benutzer unter Umständen gar nicht gesehen, geahnt oder vergessen wurden. Der Zettelkasten gerät somit regelrecht zum Kommunikationspartner und kreativen Stichwortgeber.

Merkmale des Programms